BAYERNLETTER® Juni 2025

Verhinderungspflege – Änderung zum 01.07.2025 // Neuer Mindestlohn in der Pflege ab 01.07.2025 // Schließungen, Insolvenzen und Neuzulassungen von Pflege-heimen in Bayern
Beratung soziale Einrichtung

BAYERNLETTER Juni 2025 Aus­ga­be 217

I. Ver­hin­de­rungs­pfle­ge – Ände­rung zum 01.07.2025

Ab dem 01.07.2025 gilt für Ver­hin­de­rungs- und Kurz­zeit­pfle­ge ein gemein­sa­mes Jah­res­bud­get. Damit soll der Zugang für pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­so­nen ab Pfle­ge­grad 2 ein­fa­cher und fle­xi­bler gestal­tet werden.

Eck­da­ten:

  • Jah­res­bud­get: Bis zu 3.539 € jähr­lich, kom­bi­nier­bar für Ver­hin­de­rungs- und Kurzzeitpflege.
  • Nut­zungs­dau­er: Maxi­mal acht Wochen pro Kalenderjahr.
  • Weg­fall der Vor­pfle­ge­zeit: Die bis­he­ri­ge Vor­pfle­ge­zeit von sechs Mona­ten entfällt.
  • Erwei­ter­te Höchst­dau­er: Ver­hin­de­rungs­pfle­ge kann nun bis zu acht Wochen in Anspruch genom­men werden.
  • Fle­xi­bler Ein­satz: Das Bud­get kann sowohl für Ersatz­pfle­ge im häus­li­chen Umfeld als auch für sta­tio­nä­re Kurz­zeit­pfle­ge ver­wen­det werden.

II. Neu­er Min­dest­lohn in der Pfle­ge ab 01.07.2025

Ab dem 01.07.2025 wer­den die Min­dest­löh­ne für Pfle­ge­kräf­te in Deutsch­land erneut angehoben:

Ent­wick­lung seit 2023

Der Pfle­ge­min­dest­lohn gilt auch für Sta­ti­ons­hil­fen, All­tags­be­glei­ter, Betreu­ungs­kräf­te und Assis­tenz­kräf­te, sofern die­se in min­des­tens 25 % ihrer Arbeits­zeit akti­vie­rend, betreu­end oder pfle­gend tätig sind.

Was kann ange­rech­net werden?

Neben dem Grund­ge­halt sind hier auch Zula­gen zu berück­sich­ti­gen. Im Urteil 5 AZR 93/19 des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) wur­de ent­schie­den, dass auch Sonn- und Fei­er­tags­zu­schlä­ge auf den Pfle­ge­min­dest­lohn ange­rech­net wer­den können.

Fol­gen­de Ent­gelt­be­stand­tei­le kön­nen auf den Pfle­ge­min­dest­lohn ange­rech­net werden:

  • Ger­ia­trie­zu­la­gen
  • Akkord- und Leis­tungs­prä­mi­en für das Errei­chen bestimm­ter qua­li­ta­ti­ver oder quan­ti­ta­ti­ver Arbeits­er­geb­nis­se pro Zeiteinheit
  • Schmutz- und Gefah­ren­zu­la­gen für Arbei­ten unter erschwer­ten Bedingungen
  • Über­stun­den­zu­schlä­ge
  • Schicht­zu­la­gen
  • Sonn­tag- und Feiertagszuschläge
  • Jah­res­son­der­zah­lun­gen, sofern sie monat­lich gewährt wer­den (Auf­tei­lung eines 13. Monats­ge­halts, Urlaubs- oder Weih­nachts­gelds über alle 12 Monate)
  • Zula­gen und Prä­mi­en, mit denen die regel­mä­ßig und dau­er­haft ver­trag­lich geschul­de­te Arbeits­leis­tung ver­gü­tet wird (z. B. Anwesenheitsprämie)
  • Sons­ti­ge Zula­gen, die bspw. zur Errei­chung eines Min­dest­lohns regel­mä­ßig gewährt werden

Wich­tig auch bei Tarifbindung

Auch tarif­lich ver­ein­bar­te Gehäl­ter, die unter die­sem Min­dest­lohn lie­gen, sind ent­spre­chend anzu­he­ben. Dies betrifft ins­be­son­de­re eini­ge Rege­lun­gen bei Betreuungskräften.

III. Schlie­ßun­gen, Insol­ven­zen und Neu­zu­las­sun­gen von Pfle­ge­hei­men in Bayern

Anfang des Jah­res wur­de eine schrift­li­che Anfra­ge zum Per­so­nal­man­gel in der Pfle­ge und der Situa­ti­on in Bay­erns Pfle­ge­hei­men an die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung gestellt. Die Fra­gen und Ant­wor­ten sind in Anla­ge 1 und Anla­ge 2 beigefügt.

Neue Erkennt­nis­se gibt es hier­bei bei den Schlie­ßun­gen und Neu­zu­las­sun­gen von Pfle­ge­hei­men seit 2020. Dem­nach wur­den im Zeit­raum 2020 bis Ende 2024 ins­ge­samt 101 voll­sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen geschlos­sen. Die Grün­de rei­chen von ein­ver­nehm­li­chen Auf­lö­sun­gen bis zu Insol­ven­zen. Beson­ders besorg­nis­er­re­gend: In den Jah­ren 2022 bis 2024 waren die Mehr­heit der Schlie­ßun­gen auf Per­so­nal­man­gel zurück­zu­füh­ren. 2023 etwa wur­den 15 Ein­rich­tun­gen wegen Per­so­nal­man­gel auf­ge­ge­ben, vier wei­te­re gin­gen in Insolvenz.

Dem gegen­über ste­hen zwi­schen 2020 und 2024 nur 44 Neu­zu­las­sun­gen. Spit­zen­jahr war 2022 mit 15 neu­en Ein­rich­tun­gen, gefolgt von nur noch 7 bis 8 pro Jahr in 2023 und 2024.

Ins­ge­samt hat Bay­ern in den letz­ten fünf Jah­ren damit 57 Ein­rich­tun­gen verloren.

Haben Sie Fra­gen? Dann wen­den Sie sich bit­te an Herrn Hubert Braun per E‑Mail unter
hubert.braun@schwan-partner.de oder rufen Sie an unter 089 665191–0.

Lesen Sie den voll­stän­di­gen Bayernletter hier im pdf-For­mat

Down­load Anla­ge 1

Donw­load Anla­ge 2

Bayernletter

Weitersagen:

Khrystyna Baran

Controlling

Seit 2021 ist Khrystyna Baran bei der Schwan & Partner GmbH im Bereich Controlling beschäftigt. Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit umfassen die Erstellung von Finanzplänen und Prognosen sowie Durchführung von Abweichungs-, Schwachstellen- und Wirtschaftlichkeitsanalysen, die der erfolgreichen Unternehmenssteuerung und seiner Teilbereiche dienen.

Darüber hinaus besitzt die studierte Betriebswirtin weitreichende Kenntnisse über die wichtigsten Leistungskennzahlen von Pflegeheimen. Diese Kennzahlen ermöglichen die zahlen- und faktenbasierte Unternehmensführung und bilden eine solide Grundlage für die Entscheidungen der Geschäftsleitung und des Managements. Ende 2024 wurde ihr die Leitung des Geschäftsbereiches Controlling übertragen.

Kristina Jotz

Pflegesatzwesen

Kristina Jotz ist seit 2011 Teil der Schwan & Partner GmbH und hat ihren Weg in der Pflegesatzabteilung begonnen, nachdem sie ihr Studium der Diplom-Betriebswirtschaftslehre erfolgreich abgeschlossen hatte. Im Juli 2019 übernahm sie die stellvertretende Leitung der Abteilung, bevor sie im November 2024 die Verantwortung als Abteilungsleiterin der Pflegesatzabteilung übernahm. Ihre Schwerpunkte liegen in der Verhandlung von Pflegesätzen sowie in der Beratung von Einrichtungen zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Zudem besitzt sie die Qualifikation, Pflegeeinrichtungen zu leiten.

Nilgün Bürger

Steuerberaterin / Finanzbuchhaltung

Nilgün Bürger ist Dipl. Betriebswirtin (FH), Steuerberaterin und seit 1. Oktober 2022 ebenso als Leiterin der Finanzbuchhaltung tätig. Zudem ist Sie Gesellschafter-Geschäftsführerin der Steuerberatung Schwan & Partner GmbH StBG. Sie hat mehr als 17 Jahre Erfahrung bei der steuerlichen Beratung von Unternehmen im Gesundheitssektor, Stiftungen und öffentlich-rechtlichen Einrichtungen. Dabei liegt ihr Tätigkeitsschwerpunkt bei der steuerlichen Beratung sowie steuerrechtlichen Spezialfragestellungen gemeinnütziger Einrichtungen. Die Vertretung gegenüber den Finanzbehörden bei Betriebsprüfungen, verbindliche Auskünfte als auch bei Einspruchs- und Klageverfahren gehören ebenso wie die Erstellung von Steuererklärungen /-voranmeldungen, Jahresabschlüssen (kameral, doppisch) und Finanzbuchhaltungen zu Ihrer Kernkompetenz.

Rainer Walk

Heimkostenabrechnung

Rainer Walk ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Bereich der Sozialwirtschaft tätig und spezialisierte sich bei einem Software-Hersteller in zahlreichen Kunden-Projekten für diesen Markt. Rainer Walk leitete den Support-Bereich, Schulungen und Seminare. Er koordinierte Entwicklungs- und Programmierungsprojekte. Das softwaregestützte Workflow-Management bei Einrichtungen und Verbänden der freien Wohlfahrtspflege kam als weiteres Fachgebiet hinzu.
Die Schwerpunkte der Arbeit von Rainer Walk liegen in der herstellerunabhängigen strategischen IT-Beratung im Sozialbereich. Seine Tätigkeitsfelder sind das IT-Projekt- und Prozessmanagement und das Business Process Outsourcing (BPO) im Bereich Abrechnung.

Melanie Schwaiger

Geschäftsführerin / Controlling

Melanie Schwaiger absolvierte 2009 bereits während ihres Studiums ein Praktikum bei Schwan & Partner. Nachdem sie ihr betriebswirtschaftliches Master-Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, begann sie in den Bereichen Controlling und Pflegesatzwesen des Unternehmens. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind seitdem die Erstellung von Businessplänen, Wirtschaftlichkeits- und Standortanalysen sowie der Aufbau und die Implementierung von Controllinginstrumenten. Seit 2020 ist Frau Schwaiger Leitung des Geschäftsbereiches Finanz- und Rechnungswesen und 2021 wurde ihr zudem die Leitung des Bereichs Controlling übertragen. 

Seit dem 01.01.2022 ist Melanie Schwaiger Geschäftsführerin von Schwan & Partner.

Edith Pfingstgräf

Projektmanagement

Edith Pfingstgräf ist seit 1999 bei der Schwan & Partner GmbH tätig. Die studierte Diplom-Betriebswirtin (FH) qualifizierte sich berufsbegleitend zur Projektmanagerin IHK. Die Tätigkeitsschwerpunkte von Edith Pfingstgräf liegen im Projektmanagement und Controlling von Pflegeeinrichtungen - die zielorientierte Planung, Steuerung und Information des Unternehmens und seiner Teilbereiche. Edith Pfingstgräf hat umfangreiche Projekterfahrung bei der Implementierung eines Controlling-Systems, der Planung, Eröffnung und Betrieb von Senioreneinrichtungen sowie der Erstellung von Businessplänen und Wirtschaftlichkeitsanalysen.

Maria Lehr

Management

Maria Lehr kam bereits mit Erfahrung als Hauswirtschafts- und stellvertretende Heimleitung in der Altenhilfe 1994 zur Schwan & Partner GmbH. Als Seniorberaterin waren ihre Tätigkeitsschwerpunkte die Restrukturierung von Verwaltungsabläufen in Einrichtungen der Altenhilfe, die Unterstützung bei der Heimkostenabrechnung sowie die Verhandlung von Investitionskosten. Seit 2020 ist sie verantwortlich für den Bereich operatives Management. Frau Lehr ist zudem Geschäftsführerin einer Altenhilfeeinrichtung.

Julian Braun

Geschäftsführer / Pflegesatzwesen

Julian Braun ist seit 2014 bei der Schwan & Partner GmbH tätig. Der studierte Betriebswirt (M.Sc.) startete im Bereich Controlling und wechselte im Jahr 2016 in die Pflegesatzabteilung. Von da an sammelte er auch Erfahrung im Bereich Management und Beratung als stellvertretende Leitung. 2020 wurde ihm die Leitung des Bereichs Pflegesatzwesen übertragen. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Verhandlung von Pflegesätzen und in der Analyse betriebswirtschaftlicher Prozesse. Zudem besitzt er die Qualifikation zur Leitung von Pflegeeinrichtungen. 

Seit dem 01.01.2022 ist Julian Braun Geschäftsführer von Schwan & Partner und derzeit zudem Geschäftsführer von drei Altenhilfeeinrichtungen.

Andrea Fischer

Office Management

Andrea Fischer ist ausgebildete Industriekauffrau mit einer Weiterbildung zur praktischen Betriebswirtin. Seit 1999 leitet sie das Office Management von Schwan & Partner und ist verantwortlich für die administrativen Aufgaben. Als Prokuristin und Assistentin der Gesellschafter ist sie mit allen Belangen des Unternehmens und der Mitarbeiter*innen betraut.

Hubert Braun

Management / Pflegesatzwesen

Hubert Braun ist studierter Betriebswirt. Seine berufliche Karriere begann 1990 bei einem großen Wohlfahrtsverband. Dort war er für die betriebswirtschaftliche Beratung und für das Pflegesatzwesen verantwortlich.

Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Controlling sowie im Bereich Pflegesatz für Pflege-, Behinderten- und Jugendhilfeeinrichtungen. 

Er berät soziale Einrichtungen bei Leistungs- und Entgeltvereinbarungen und unterstützt sie bei Schiedsstellenverfahren. Die Begleitung bei Betriebsübergängen, die Erstellung von Businessplänen und Wirtschaftlichkeitsanalysen ist ebenso seine Kernkompetenz.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Beratung von Planern und Investoren bei der Projektierung und Realisierung von Senioreneinrichtungen. Hubert Braun ist Mitglied der Landespflegesatzkommission Bayern.

Silvia Josephi

Finanzbuchhaltung

Silvia Josephi ist ausgebildete IT-Kauffrau, geprüfte Bilanzbuchhalterin (IHK) und internationale Bilanzbuchhalterin (IHK). Seit 1995 ist sie als Leiterin der Finanzbuchhaltung bei der Schwan & Partner GmbH für den Aufbau und die kontinuierliche Expansion des Geschäftsbereiches Finanzbuchhaltung in den Bereichen Alten-, Behinderten-, und Jugendhilfe sowie für kommunale Einrichtungen verantwortlich. Ihre Kernkompetenzen liegen in der Übernahme von laufenden Buchhaltungen, Erstellung von Jahresabschlüssen, Ansprechpartnerin für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie Implementierung von Kostenrechnungsstrukturen. Im Bereich der Beratung gehören zu ihrer Expertise praxisorientierte Soll-IST-Analysen von Prozessabläufen und Organisationsstrukturen innerhalb der Abteilung Rechnungswesen sozialer Einrichtungen.

Hartmut Joithe

Geschäftsführender Gesellschafter